Kirchenfenster beim Wein – Was die Schlieren im Glas verraten
Kirchenfenster sind die feinen Schlieren oder Bögen, die beim Schwenken eines Weins an der Glaswand entstehen. Sie gelten als optisches Indiz für bestimmte Eigenschaften eines Weins, vor allem für Alkoholgehalt und Extraktreichtum.
Was sind Kirchenfenster?
Nach dem Schwenken des Weins ziehen sich am Glas dünne Flüssigkeitsbahnen, die sich in Bögen oder Tropfen anordnen. Wegen ihrer Form und ihres Aussehens werden sie poetisch als „Kirchenfenster“ oder „Tränen des Weins“ bezeichnet.
Wie entstehen Kirchenfenster?
Kirchenfenster entstehen durch das Zusammenspiel von Alkoholverdunstung und Oberflächenspannung. Alkohol verdunstet schneller als Wasser, wodurch an der Glaswand ein Unterdruck entsteht, der den Wein nach unten zieht und die charakteristischen Schlieren formt.
Was sagen Kirchenfenster über den Wein aus?
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Breite, dicke Schlieren: deuten auf einen höheren Alkoholgehalt oder mehr Extrakt hin.
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Feine, dünne Schlieren: können auf leichtere Weine oder weniger konzentrierte Tropfen hinweisen.
Dennoch: Die Optik allein erlaubt keine absolute Qualitätsaussage, sondern gibt nur Hinweise auf den Stil des Weins.
Mythen und Missverständnisse
Kirchenfenster sind faszinierend anzusehen, sagen aber nichts über den Geschmack oder die Qualität eines Weins aus. Sie dienen eher als ergänzende Beobachtung beim ersten Eindruck eines Weins.
Fazit
Kirchenfenster sind ein schönes optisches Phänomen beim Weinverkosten. Sie geben Hinweise auf Alkoholgehalt und Dichte des Weins, sollten aber immer zusammen mit Duft und Geschmack beurteilt werden.
Tipp: Besonders bei körperreichen Rotweinen oder hochwertigen Dessertweinen lassen sich oft beeindruckende Kirchenfenster beobachten.