Entrappen beim Wein – Bedeutung und Einfluss auf den Geschmack
Entrappen ist ein klassischer Arbeitsschritt im Weinbau, bei dem die Beeren von den Stielen (Rappen) getrennt werden. Diese Maßnahme hat direkten Einfluss auf die Stilistik des Weins, insbesondere auf die Tanninstruktur und Aromatik.
Was bedeutet Entrappen?
Beim Entrappen – auch Abbeeren genannt – werden die Trauben nach der Lese mechanisch oder von Hand von ihren Stielen befreit. Der daraus resultierende reine Beerenanteil wird anschließend weiterverarbeitet, meist für Rotweinbereitung.
Warum wird entrappt?
Die Stiele enthalten viele Gerbstoffe (Tannine) und können dem Wein bei der Gärung eine bittere, grasige Note verleihen. Durch das Entfernen der Stiele wird der Geschmack feiner, fruchtbetonter und samtiger.
Einfluss auf Stil und Geschmack
- Entrappte Weine wirken weicher und zugänglicher.
- Unentrappte (Ganztraubenvergorene) Weine zeigen oft mehr Struktur, Frische und Würze.
- Manche Winzer kombinieren beide Methoden für komplexere Weine.
Die Entscheidung für oder gegen das Entrappen ist eine bewusste Stilfrage des Winzers.
Entrappen heute – moderne Techniken
Moderne Entrapper arbeiten sehr schonend, um die Beeren nicht zu beschädigen. Ziel ist es, möglichst viele unverletzte Beeren zu erhalten, die anschließend vergoren werden können.
Fazit
Das Entrappen ist ein zentraler Prozessschritt in der Weinbereitung, der den Charakter und die Qualität eines Weins maßgeblich mitbestimmt.
Tipp: Viele elegante, fruchtbetonte Rotweine wie Pinot Noir oder Merlot werden komplett entrappt, um die feine Aromatik zu bewahren.