Botrytis – Edelfäule beim Wein einfach erklärt

Botrytis cinerea – Die Edelfäule und ihre Bedeutung für Premium-Süßweine

Botrytis cinerea, der Edelfäulepilz, transformiert gesunde Trauben unter spezifischen mikroklimatischen Bedingungen:

  • Benötigt feuchte Morgen (Taubildung) und trockene, warme Tage
  • Perforiert die Beerenhaut, ermöglicht Wasserverdunstung
  • Konzentriert Zucker (auf 250-400 g/l), Säuren und Aromastoffe
  • Bildet charakteristische Polyhydroxylactone (Botrytiserom)

Weltberühmte Botrytis-Weine:

Region Weintyp Besonderheit
Bordeaux Sauternes Semillon-Sauvignon Blanc Cuvée
Ungarn Tokaji Aszú Puttonyos-System (3-6)
Deutschland TBA/BA Riesling oder Scheurebe

Sensorische Signaturen:

  • Primäraromen: Honig, Aprikose, Quitte
  • Sekundäraromen: Mandel, Safran, Karamell
  • Tertiäraromen: Petrol, Kräuter, Gewürze
  • Mundgefühl: Sämig, lang anhaltend
Die Säure bleibt trotz hoher Restsüße (120-300 g/l) lebendig.

Genießertipp: Servieren Sie Botrytisweine bei 8-10°C in Dessertweingläsern. Passen exzellent zu Gorgonzola, Foie Gras oder Ziegenkäse - oder als meditativer Abschluss.